2. Tag Hüttentour Wettersteingebirge
Letzte Aktualisierung am von Markus Schmidt
Darum geht es auf dieser Seite:
Hüttenwanderung Wettersteingebirge via Gehrenspitze
2. Tag der Hüttenwanderung: Auf die Gehrenspitze
Nach unserer gestrigen ersten Etappe unserer 2-tägigen Hüttenwanderung im Wettersteingebirge sind wir früh ins Bett gegangen. Wir haben sehr gut geschlafen, was auf einer Hütte ja nicht immer der Fall ist. Wir wachen aber früh auf, weil es hell wird. Vor dem Fenster ziehen noch Nebelwolken vorbei. Aber dahinter ist zu erkennen, daß sich die Sonne heute durchsetzen will. Ideal für das bevorstehende Bergpanorama auf der Hüttentour im Wettersteingebirge.
Gehrenspitze – 2. Tag unserer Hüttentour in Tirol
Die zweite Etappe unserer Hüttenwanderung im Wettersteingebirge
Für unser Frühstück steht schon alles in der Stube der Wettersteinhütte bereit und wir stärken uns für den heutigen Tag. Da wir ja gestern die Gehrenspitze aufgrund des Nebels nicht gegangen sind, planen wir diesen Gipfel heute zusätzlich ein. Es ist ein kleiner Umweg mit rund 400 zusätzlichen Höhenmetern – die sich aber lohnen, wir nachher festgestellt haben!
Gehrenspitze – Hüttenwanderung in Leutasch
Von der Wettersteinhütte auf das Scharnitzjoch wandern
Das Wetter kann sich jetzt um kurz vor acht noch nicht so recht entscheiden, was es will. Immer wieder schieben sich dicke Wolken zwischen uns und die Sonne, dann aber treffen uns die ersten Strahlen doch. Die Stimmung jetzt am Morgen ist wunderbar. Auf den Almwiesen liegt der Tau und die Schafe und Kühe blöcken uns entgegen. Hoch über uns die Wände des Wettersteins.
Von der Hütte gehen wir wieder zum Scharnitzjoch und von da weiter zur Erinnerungshütte (nicht bewirtschaftet). Die Gehrenspitze versteckt sich vor uns in einem Feld aus Nebel und Wolken. Wir wollen trotzdem hinauf, die Wolken ziehen schnell dahin und wir hoffen auf baldige Aussichten.
Gehrenspitze über Erinnerungshütte wandern
Über die Erinnerungshütte auf die Gehrenspitze wandern
Der Weg geht hinter der kleinen Hütte erst sanft über einen Wiesenbuckel. Wahnsinn wie viele verschiedene Pflanzen und kleinen bunte Blumen hier wachsen – gut gedüngt mit viel Schafsmist übrigens. Wir kommen zu den ersten Felsen, hinter diesen führt der Wandersteig weiter entlang. Schaut man vom Scharnitzjoch oder dem Puittal nach oben, scheint es ohne Klettern ja nicht möglich auf den Gipfel zu kommen. Von hinten ist es ein Wandersteig, eigentlich nicht weiter schwierig. Rechts fallen die Wiesen- und Geröllhänge zwar steil ab, aber es ist keine Abruchkante. Wer sich allerdings hier schon schwertut, der sollte nicht weitergehen.
Immer wieder kommen wir auch ganz nah an die Felstürme hin, das ist echt beeindruckend. Die Wolken tun uns leider nicht den Gefallen und ziehen ganz weg. Die Spitzen des gegenüberliegenden Wettersteingebirge sind in Wolken verhüllt. Trotzdem ist die Stimmung einzigartig. Da es noch so früh am Morgen ist, sind wir ganz alleine unterwegs und das Wechselspiel aus Sonne und Nebel schafft eine ganz stille Atmosphäre. Wir gehen immer weiter bergan hinter den Felswänden und Felstürmen vorbei und erreichen schließlich den Gipfel. Wir haben für den Aufstieg nicht ganz zwei Stunden gebraucht, an der Wangalm oberhalb der Wettersteinhütte war der Weg großzügig mit zweieinhalb Stunden angegeben.
Gehrenspitze wandern
Auf dem Gipfel der Gehrenspitze
Direkt hinter dem Kreuz der Gehrenspitze ist eine steile Abruchkante hinunter ins Puittal, da kann ich nicht lange runterschauen, aber der Ausblick ist schon großartig. Man kann noch mal das ganze Tal sehen, durch das wir gestern gewandert sind.
Schaut von oben natürlich ganz anders aus. Wir machen Rast und schauen durch die Wolkenlücken nach Seefeld, dahinter zeigen sich immer wieder die Spitzen des Karwendel. Es lohnt sich hier oben. Du solltest unbedingt auch auf die Gehrenspitze wandern!
Gehrenspitze Leutasch
Traumpanorama auf der Gehrenspitze Wanderung
Auch die Hohe Munde gegenüber steckt noch im Wolkenmantel fest. Am Rückweg muss ich ein wenig auf den Weg aufpassen. Das Panorama auf das Gaistal lenkt ab und was bergauf oft leicht ist, ist runterwärts manchmal etwas kniffliger.
Aber es sind nur wenige kurze Stellen, der Rest des Weges ist unkompliziert. Wir wandern zurück zum Scharnitzjoch und jetzt begegnen uns die ersten anderen Wanderer auf ihrer Gehrenspitze Wanderung.
Scharnitzjoch wandern
Vom Scharnitzjoch zur Rotmoosalm im Wettersteingebirge wandern
Nun heißt es erstmal gut hundert Höhenmeter runter wandern, um sie dann gleich auf der anderen Seite wieder bergauf zu gehen. Jetzt hat auch der Himmel endgültig aufgeklart und ich schaue noch mal zurück und staune. Man sieht die Gehrenspitze in voller Größe und ich kann kaum glauben, dass ich schon dort oben war. Aber vor uns erstreckt sich auch ein tolles Panorama. Rechts erheben sich die steilen meist grauen Wände des Wettersteins und davor eine endlose grüne Almlandschaft mit einer riesigen Schafherde, die dort weidet. Der weitere Weg führt jetzt fast immer entlang einer Höhenlinie unterhalb der Wände.
Es sind so gut wie keine Leute am Weg und so haben wir das Gefühl, diese herrliche Landschaft ist nur für uns da. Als wir um eine kleine Kurve biegen, ertönt auf einmal ein lauter Pfiff. Ich erschrecke und sehe dann noch ganz kurz den Kopf eines Murmeltiers, bevor es in seiner Höhle verschwindet. Auf unserem Weg hören wir noch weitere Warnpfiffe, sehen aber keins der putzigen Tiere. Wir kommen näher unter die Felswände und der Weg führt durch einige Geröllfelder und später durch riesige Steinbrocken, die vor langer Zeit mal abgebrochen sind.
—> hier im Film zeige ich dir die tollen Felswände und das Bergpanorama:
Rotmoosalm wandern
Die Rotmoosalm in Leutasch
Kurz vor der Rotmoosalm heißt es noch mal einige Höhenmeter aufwärts: Bevor man zur Rotmoosalm kommt, muss man über den Schöneberg, ein kleiner Grasbuckel, aber meine Beine wollen jetzt nicht mehr bergauf. Und dann sehen wir die Hütte, die eine wirklich fantastische Lage hat. Sie steht an diesem Fleckchen Erde erst seit einigen Jahren.
Die alte Hütte lag näher am Predigtstuhl, dem nächsten Gipfel, den man hier sieht. Eine Lawine hat die alte Hütte umgerissen und so wurde sie an neuer Stelle errichtet. Wer will kann hier einkehren, wir haben aber schon ausgemacht, im Tal bei Poli’s Hütte zu essen.
Salzbachsteig wandern Gaistal
Abstieg am Salzbachsteig
Von der Rotmoosalm kann man entweder über die Forststraße ins Tal kommen oder aber über den schönen Salzbachsteig. Dieser ist zwar etwas steiler, landschaftlich aber wirklich noch mal schön. Durch Blumenwiesen und später durch Latschen geht es hinab. Bald nach einer kleinen Hütte kommt man dann an den Salzbach, der einen bis zum Parkplatz begleitet.
Über rot-beige Felsen plätschert und rauscht das Wasser den kleinen Bach entlang. Dabei entstehen auch immer wieder Wasserfälle und Gumpen. Viele Plätze verlocken auf der Hüttenwanderung zum Hinsetzen, aber wir wollen dann doch mal am Ziel im Gaistal ankommen.
Der Wald am Wanderweg ist nicht so dicht und wechselt sich mit kleinen Lichtungen ab. Jetzt am frühen Nachmittag knallt die Sonne daher auch ganz schön auf den Südhang und ich komme noch mal ins Schwitzen. Zum Glück ist der Bach immer in der Nähe und so spritze ich mein Gesicht mit dem herrlich kühlem Wasser ab. Als ich auf einen Forstweg komme, ist es schließlich nicht mehr weit. Noch etwa zehn Minuten und ich stehe am Parkplatz. Eine Kneippanlage direkt am Bach nutze ich jetzt noch um meine Füße in Wasser zu tauchen. Ach wie schön und angenehm.
Buchung Hüttenwanderung Wettersteingebirge
Hüttentour buchen
Wenn du nur eine Tagestour als Wanderung auf die Wettersteinhütte machst, brauchst du vorher nicht buchen oder reservieren. Aber bei einer Hüttentour mit Übernachtung ist das anders. Die Schlafplätze sind begrenzt! Die Übernachtung auf der Hütte solltest du daher vorher (und vor allem rechzeitig) buchen!
Mein Tipp für die Hüttenwanderung im Wettersteingebirge:
Zwei Tage unter der Woche Zeit nehmen – da ist sehr wenig los, so wie auf unseren Bildern!
—> Das ist der telefonische Kontakt zur Wettersteinhütte:
Telefonnummer 0043 660 3462100 oder 0043 664 8958227
Gut essen in der Leutasch!
Schöne Rast an Poli’s Hütte
Vom letzten Parkplatz im Gaistal fahren wir aus dem kleinen Tal hinaus nach Leutasch, wo wir in der Siedlung „Gasse“ – nahe am Eingang zum Puittal – bei Poli´s Hütte einkehren. Von der Straße schaut die Einkehr unscheinbar aus. Aber um die Hütte herum liegt hinten eine schöne Terrasse vor den Feldern und Bergen. Wir werden mit einer Brettljause und einem Blaubeerschmarrn verwöhnt. Mhhh lecker!! Genau der gelungene Abschluss unserer Tour!
—> mehr über unseren Einkehrtipp Poli´s Hütte.
Das war unsere 2-tägige Hüttentour im Wettersteingebirge
1.Tag Hüttentour Wettersteingebirge
Startpunkt der 2-tägigen Hüttentour im Wettersteingebirge ist in Leutasch im Ortsteil „Lehner“. Von dort sind es bis zum Scharnitzjoch durch das Puittal ca. 950 Höhenmeter. Die erste Hälfte davon führt durch den Wald, die zweite über den großatigen Almboden. Vom Scharnitzjoch zur Wettersteinhütte steigt man gute 300 Höhenmeter ab.
2.Tag Hüttentour Wettersteingebirge
Wer wie wir die Gehrenspitze am zweiten Tag machen will, geht von der Wettersteinhütte etwa 650 Höhenmeter rauf. Man kann sie natürlich gleich am ersten Tag machen, vom Scharnitzjoch sind es etwas mehr als 300 Höhenmeter. Vom Scharnitzjoch muss man wieder gute hundert Höhenmeter bergab und fast genauso viel auf der anderen Seite rauf. Dann geht es lang im leichten Auf und Ab an der 2000 Meter Höhenlinie entlang, bevor man gute 150 Höhenmeter auf den Schönberg aufsteigt. Die Rotmoosalm liegt auf 2030 Metern, bis zum Parkplatz sind es 800 Höhenmeter bergab.
Wie viele Kilometer wir zurückgelegt haben, kann ich nicht genau sagen, aber gerade der zweite Tag war schon lang. Von der Gehrenspitze bis zur Rotmoosalm waren wir gut zwei Stunden am Weg, bergab nochmal knapp zwei Stunden, ohne Pausen. Am ersten Tag sind wir gute zweieinhalb Stunden von unten bis zur Wettersteinhütte wandern gewesen, Pausen nicht eingerechnet. Dies sind natürlich nur ungefähre Angaben und jeder ist ja ganz individuell unterwegs.
Bewertung dieser Hüttentour in Tirol
Mein Fazit der Hüttentour zwischen Wettersteingebirge und Karwendel
Das sollte man ich nicht entgehen lassen. Faszinierender als die überlaufene Karwendeltour. Tolle eindrucksvolle Landschaften, mit wenigen Menschen unter der Woche (am Wochenende ist gerade auf den Hütten wesentlich mehr los!!).
Obwohl wir durch die Gehrenspitze am zweiten Tag jeden Tag rund 1000 Höhenmeter gewandert sind war es anstrengend, aber einer der schönsten Bergtouren mit Hüttenübernachtung die ich je gemacht habe!
Aber bereite dich unbedingt vor – in Hinlick auf Kondition und Wanderausrüstung.
–> hier auch unsere Packliste zum Hüttenwandern.