Naturpark Karwendel
Letzte Aktualisierung am von Markus Schmidt
Darum geht es auf dieser Seite:
Das ist der Naturpark Karwendel
Der Naturpark Karwendel (früher als Alpenpark Karwendel bezeichnet) umfasst beinahe das gesamte Karwendelmassiv. Das landschaftlich einmalige Gebiet in den Alpen wartet mit vielen Superlativen auf. Ich nehme sie vor allem visuell wahr – in Form der vielen tollen Landschaft, mit Bergen, Almen und Seen. Es ist aber noch viel mehr und läßt sich auch in Zahlen festmachen. So ist der Naturpark Karwendel mit einer Fläche von 727 km² das größte Tiroler Schutzgebiet. Gleichzeitig zählt dieses riesige Gebiet zu der Top-Naturfläche in ganz Österreich: Der Naturpark im Karwendel ist der größte Naturpark Österreichs. Sogar auf europäischer Ebene ist das Karwendelgebirge bemerkenswert: Das Gebiet im Karwendel ist eine der größten unberührten Naturlandschaften Mitteleuropas mit vorwiegend alpinem Charakter in einmaliger Harmonie mit jahrhundertealter bäuerlicher Kultur.
Was nicht viele wissen:
Ein Stück des Karwendel liegt in Bayern (rund 20%). Die restlichen 80% befinden sich in Tirol. Das bayerische Karwendel gehört nicht zum Naturpark Karwendel. In Bayern sind diese Berg ein „normales“ Naturschutzgebiet“. Hier alle Informationen zum Naturschutzgebiet Karwendel, wo auch Bayern einen Anteil hat.
Naturpark Karwendel Orte
Welche Orte gehören zum Naturpark Tirol?
15 Gemeinden in Tirol haben Anteil am Naturpark Karwendel. Dazu gehören Flächen im Gebiet der Landeshauptstadt Innsbruck, der Marktgemeinden Jenbach, Rum, Zirl, Vomp und der Gemeinden Absam, Achenkirch, Eben am Achensee, Gnadenwald, Scharnitz, Stans, Terfens, Thaur. Diese 15 Gemeinden liegen in unterschiedlichen Bezirken in Tirol. Sie erstrecken sich auf die drei Bezirke Innsbruck – Stadt, Innsbruck – Land und den Bezirk Schwaz.
Lebensraum und Naturraum
Aufgrund der klimatischen und topografischen Gegebenheiten verfügt das Karwendel über einen überdurchschnittlich hohen Anteil an natürlichen Lebensräumen wie Urwäldern und Wildflüssen und beherbergt eine hohe Artenvielfalt: Viele typische Tier- und Pflanzenarten der Alpen wie Steinadler, Flussuferläufer oder die Deutsche Tamariske (Auwaldpflanze) haben hier bedeutende Vorkommen.
Am bekanntesten ist das Vorkommen des besonderen Bergahorn. Nirgendwo sonst in den Alpen wachen soviele Ahornbäume wie am bekannten Großen Ahornboden. Sage und schreibe 2000 Bergahorn-Bäume wachsen am Ende des Rißtals. Die ältesten Bäume sind 600 Jahre alt. Das Landschaftsidyll wurde bereits 1972 unter Naturschutz gestellt und ist wohl das bekannteste Naturdenkmal im ganzen Karwendel. Die Bauern der Eng Alm pflegen den Ahornboden, sonst würde es ihn heute wahrscheinlich gar nicht mehr geben! Die Natur würde sich die große Wiese sofort zurückerobern und binnen weniger Jahre stünde hier ein Wald. Es gibt übrigens noch einen bekannten Ahornboden im Naturpark: Nicht minder schön, aber weit weniger bekannt ist der Kleine Ahornboden.
–> Kleiner Ahornboden
–> Großer Ahornboden
Naturpark Karwendel wandern
Viele Menschen zieht es in den Alpenpark Karwendel
Das Karwendel besitzt aber auch eine 150 jährige alpintouristische Geschichte und wird jährlich von ca. 1 Mio. Menschen besucht. Auch klassische Nutzungsformen wie Alm- und Forstwirtschaft, sowie die Jagd spielen eine wichtige Rolle und prägen das Gebiet seit Jahrhunderten. Hermann von Barth gilt als der Erschließer des Karwendelgebirge. Ihm wurde ein Andenken am Kleinen Ahornboden geschaffen. So wie er kommen auch in unserer Zeit die Menschen ins Karwendel, um die Natur zu genießen. Die meisten Leute besuchen den Naturpark Karwendel, um von Mai bis Oktober ausgiebig zu wandern. Viele offizielle Wanderwege und Wandersteige machen das möglich.
–> das sind meine schönsten Karwendel Wanderungen.
Die Natur im Naturpark Karwendel
15 großflächige Vegetationseinheiten und darin 83 Kleineinheiten mit hochspezialisierter Zusammensetzung der Pflanzenwelt sind hier beheimatet. Darunter viele seltene und besonders geschützte Raritäten wie z.B.:
- Edelweiß (Leontopodium alpinum)
- Bewimperter Mannsschild (Androsace chamaejasme)
- Silberwurz (Dryas octopetala)
- Weißer Mohn (Papaver sendtneri)
- Seidelbast (Daphne mezereum)
- Frauenschuh (Cypripedium calceolus)
- Türkenbund (Lilium martagon)
- Feuerlilie (Lilium bulbiferum)
- Spirke (Pinus uncinata)
- Eibe (Taxus baccata)
- Stechpalme (Ilex aquifolium)
- Bergulme (Ulmus glabra)
Insgesamt 1305 Pflanzenarten und 2035 Tierarten sind bisher im Naturpark Karwendel nachgewiesen. Es kommen aber immer wieder Spezies dazu, laufend gibt es Neuentdeckungen. Interessant oder? In den Medien, hören wir immer nur von austerbenden Tierarten oder Pflanzenarten. Im Naturpark Karwendel ist die Natur an vielen Ecken noch intakt. Hier kannst du ganz viel Natur beim wandern entdecken und hautnah spüren.
–> begehrt sind auch die Alpenrosen, die hier wachsen
Wo ist der Naturpark Karwendel?
Das Tiroler Naturschutzgebiet selbst hat eine Gesamtfläche von ca. 543 km² und bildet den Kernbereich des Naturpark Karwendel. Dazu gehören auch noch die rundum gelegenen Landschaftsschutzgebiete Bärenkopf, Falzthurntal – Gerntal, Großer Ahornboden, Martinswand – Solstein – Reither Spitze, Nordkette und Vorberg, die Ruhegebiete Eppzirl und Achental West, sowie die kleinen Naturschutzgebiete Martinswand und Fragenstein. Als selbständiger Gebirgsstock wird das Karwendel im Süden durch das Inntal zwischen Zirl und Jenbach begrenzt. Im Westen bildet der Seefelder Sattel, im Nordwesten die Isar, im Nordosten der Walchenbach und im Osten die Achenseesenke die naturräumliche Begrenzung des Karwendels.
- die Isar und der Isarursprung
- der Ahornboden
- die Nordkette
Naturpark Karwendel Berge
Gebirgszüge des Naturpark Karwendel
Vier selbstständige Gebirgszüge bilden diese Gebirgsgruppe, samt wunderbarer Karwendel Berge:
– Die Inntalkette und Solsteinkette im Süden, mit dem Kleinen Solstein (2637m) als höchstem Gipfel
– Die Gleirsch – Halltalkette mit dem Großen Bettelwurf (2725 m) als höchstem Berg
– Der Karwendel Hauptkamm oder Hinterautal – Vomper Kette mit dem höchsten Berg des Karwendels, der Birkkarspitze (2749 m)
– Die Nördliche Karwendelkette mit der Östlichen Karwendelspitze (2537 m) als höchster Erhebung. Im Osten zerfällt diese Gebirgskette in die Gruppe der Falken, die Gamsjoch Gruppe, die Sonnjoch Gruppe und die Rappenspitz – Stanserjoch – Gruppe.
Das Karwendelvorgebirge
Wenn du von Norden aus dem Bereich rund um München in Richtung Karwendel fährst, triffst du auf das Karwendelvorgebirge. Die Berge vor dem eigentlichen Karwendel. Für mich persönlich zählen sie ja zum Karwendelgebirge dazu. Hier aber der Richtigkeit halber die genaue Aufteilung: Das Karwendel Vorgebirge, dessen nördliche Teile in Bayern liegen, wird durch die Berge der Soiern – Gruppe (2259 m), die Schafreiter – Mondscheinspitz – Gruppe (2105 m) und die Juifen – Hochplatte – Gruppe gebildet. Willst du die schönsten Gipfel im Vorkarwendel und Karwendel erleben? Ich habe einen eigenen Beitrag über meine schönsten Gipfeltouren geschrieben. So findest du schnell eine tolle Tour und die Bilder dazu:
–> das sind meine liebsten Karwendel Berge
Naturpark Karwendel Täler
Talräume des Naturpark Karwendel
Genannt wird jeweils das Tal, der dazugehörige Naturraum samt der Erstreckung und die Teilräume.
– Gleirschtal, Scharnitz – Pfeis (Samertal), Isertal, Anger(Wenger)tal, Groß Kristental, Klein-Kristental, Mandltal
– Hinterautal Scharnitz – Roßloch (17 km), „Lafatschtal“ zwischen dem Überschalljoch und der Hinterödalm
– Karwendeltal Scharnitz – Hochalmsattel (20 km)
– Rißtal Oswaldhütte – Eng, Rontal, Tortal, Johannistal. Laliderertal, Eng
– Bächental Baumgartental, Eiskönigtal, Plumsbachtal, Tannauerbachtal
– Falzthurn – Gern – Dristenautal Falzthurn – Gern – Dristenautal
– Stallental St. Georgenberg – Lamsenjoch, Gamsgartenklamm
– Vomperjoch Stubbach – Überschalljoch
– Halltal Walderbrücke – Stempeljoch, Isstal mit Issanger
Landschaftsbilder
Landschaftsbilder im Karwendel
In den Tallagen großer Waldreichtum, an den Bergflanken Schutt – und Latschenfelder, großflächige Erosionsanrisse, unberührte Nebentäler mit ungestörter Bachdynamik, Klammen und Wasserfällen, enge Schluchten mit Schluchtwäldern, steile Felswände (z.B. Laliderer Wände), Kalk – Quellfluren, Feuchtbiotope (insbesondere Davall – Seggen – Rieder), Moore und Bergwiesen. Hinweis am Rande: Felswände mit Kalk findest übrigens bei den Kreidefelsen Rügen im Norden von Deutschland.
Hier habe ich die wesentlichen Links zu den schönsten Landschaftsbildern – von den Wasserfällen bis zu den Klammen:
Neben markanten Felsen – wie den Laliderer Wänden sind es für mich die Schluchten und Klammen, die im Karwendel etwas ganz besonderes sind. Die meistbesuchte Klamm ist im Süden des Karwendelgebirge, die Wolfsklamm. Eine leichte Wanderung führt entlang des Klammsteigs hinein ins wilde Karwendel. Hier die Bilder und die Erklärung dazu:
Geschichte und wichtige Ereignisse im Naturpark Karwendel:
1928 – 1. Verordnung der Unterschutzstellung des Karwendel
1951 – Sensationsfund des 5000 Jahre alten Elchskelets
1965 – Riesige Schneelawine in der Eng
1967 – Einstellung Salzbergbau im Halltal
1995 – Karwendel wird Natura 2000 Gebiet
1997 – Erstes Informationszentrum wird in Hinterriß eröffnet
2004 – Renaturierung der Karwendelmoore startet
2005 – Eröffnung der modernen Schaukäserei in der Engalm
2008 – Gründung des Vereins Alpenpark Karwendel
2009 – Eröffnung Naturparkhaus Hinterriß
2019 – Eröffnung Naturparkhaus Scharnitz
2020 – Wahl zum Naturpark des Jahres
Weiterführende Links
Willst du noch mehr schöne Natur entdecken? Dann empfehle ich dir einen Klick auf diese Links. Viel Spaß beim Naturerlebnis – und bitte verhalte dich in der Natur zurückhaltend und angemessen. Nur so kannst du auch im nächsten Jahr diese tolle Natur wieder entdecken!
–> meine liebsten Plätze im Karwendel
–> das findest du rund um das Karwendel in den Alpen
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