Bächental

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Letzte Aktualisierung am von Markus Schmidt

Das Bächental im Karwendel

Das ruhige Bächental zwischen Achensee und Sylvensteinsee
Das ruhige Bächental zwischen Achensee und Sylvensteinsee
So ursprünglich ist das Bächental mit den schönen Almen im Karwendel
So ursprünglich ist das Bächental mit den schönen Almen im Karwendel

Das Bächental zwischen Sylvensteinsee und Achenkirch

Das Bächental liegt im nördlichen Karwendelgebirge und erstreckt sich von Fall am Sylvensteinsee bis nach Achenkirch in Tirol. Das Tal ist geprägt von weiten Almwiesen und wird durch die Dürrach gespeist, die in den Sylvensteinsee mündet. Im Sommer ist es über eine Forststraße erreichbar, die auch von Mountainbikern genutzt wird, während es im Winter so gut wie nicht besucht wird.

Das Tal ist auch eines der ursprünglich gebliebenen Täler im Karwendel. Es geht vom Sylvensteinsee bei Fall eine Forststrasse ins Tal hinein, die aber für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist. Sie verzweigt sich auf die Almen, die nur im Sommer bewirtschaftet werden. Früher wurde im Bächental viel Holz geschlagen. Die Bahn gibt es heute nicht mehr: Die Bächentalbahn war eine historische Waldbahn, die in den Jahren zwischen 1930 und 1956 im Bächental und dem angrenzenden Dürrachtal betrieben wurde. Sie hatte eine Spurweite von 750 mm und erstreckte sich über etwa 10 Kilometer. Die Bahn wurde genutzt, um Holz aus dem hinteren Bächental zu transportieren, das in den Wäldern rund um den Sylvensteinsee geschlagen wurde. Das Holz wurde zur Triftlände von Fall gebracht, von wo es weiterverarbeitet oder abtransportiert wurde. Heute übernehmen den Holztransport große LKWs.

Im Bächental wurden bereits 1908 bedeutende Ölschiefervorkommen entdeckt. Diese Vorkommen befinden sich mitten in den Bergen auf rund 1500 m Seehöhe. Das Steinöl wird aus kerogenhaltigem Ölschiefer gewonnen, der in den Alpenregionen durch die geologischen Prozesse der Auffaltung entstanden ist. In der Region Bächental erfolgt der Abbau des Ölschiefers bis heute, wenn auch in geringerem Umfang.

Lage – wo ist das Bächental?

Das Bächental im nördlichen Karwendelgebirge befindet sich im größten Naturpark Österreich. Es besteht aus dem Einzugsgebiet der Dürrach und ist nach Norden orientiert. Das Wasser aus dem Bächental fliesst in den Sylvensteinsee. Die südliche Grenze des Bächentals wird durch die markanten Gipfel der Sonntagsspitze und des Fansjochs gebildet, die das Tal vom benachbarten Oberautal trennen, das zum Achensee führt.

Der Zugang zum Bächental ist sowohl von Deutschland (über Fall am Sylvensteinsee) als auch von Tirol (über den Wandersteig von Pertisau oder die Forststraße von Achenkirch) möglich. Das Bächental liegt zudem direkt an der Grenze zwischen Bayern und Tirol und ist ein abgelegener, naturbelassener Ort, der vor allem für Wanderer und Naturliebhaber von Interesse ist.

WISSENSWERT ÜBER FALL BEIM BÄCHENTAL
Fall ist ein kleiner Ort im Isarwinkel und gehört zur Gemeinde Lenggries im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Der Ort liegt auf einer Höhe von etwa 773 Metern direkt am Ufer des Sylvensteinsees und stellt den Eingang zum Bächental dar. Die Siedlung selbst ist klein und besteht hauptsächlich aus einigen Häusern und Bauernhöfen. Fall ist vor allem für seine Natur und seine Lage im Karwendelgebirge bekannt, was ihn zu einem beliebten Ziel für Wanderer und Naturliebhaber macht.
–> Fall

WISSENSWERT ÜBER ACHENKIRCH BEIM BÄCHENTAL
Achenkirch ist ein malerischer Ferienort im Achental in Tirol, der sich am nördlichen Ufer des Achensees erstreckt und von den Bergen des Rofan und des Karwendelgebirges umgeben ist. Das Bächental, ein ruhiges Seitental des Karwendelgebirges, befindet sich südlich von Achenkirch und führt in das Gebiet rund um den Sylvensteinsee und die Grenze zu Bayern. Es bildet eine wunderschöne Verbindung zwischen den Tiroler Bergen und den bayerischen Ausläufern des Karwendels.
–> Achenkirch

Wie kommt man ins Bächental?

Es ist von Deutschland aus bei Fall am Sylvensteinstausee für die Bauern über eine Forststraße erreichbar. Diese wird auch von Mountainbikern genutzt, es sind aber nicht alle Wege mit dem Mountainbike offiziell erlaubt. Der Zugang ins Bächental von Tiroler Seite ist aus dem Bereich Achensee über einen Wandersteig von Pertisau im Karwendel über den Schleimssattel möglich. Alternativ ab Achenkirch über die offiziell gesperrte MTB Tour ab der Rotwandhütte oder über den Wandersteig am Gröbner Hals. Eine Zufahrt mit dem Auto ist nicht möglich.

Landschaft im Bächental

Das Bächental im Karwendelgebirge zeichnet sich durch eine sanfte, natürliche Schönheit aus. Weite Almweiden bestimmen das Landschaftsbild. Diese Wälder sind auf steilere Bereiche zurückgedrängt, was die Offenheit des Tals und seine Weite betont. Das Bächental ist ein Gebiet, das durch eine Vielfalt an Pflanzen und natürlichen Biotopen besticht. Feuchtbiotope prägen die Landschaft und bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Leider wurden viele dieser Feuchtgebiete im Laufe der Zeit entwässert, sodass nur noch einige der ursprünglichen Feuchtwiesen und Moore erhalten sind.

Am Ostabfall des Mantschen (1825 m) erstrecken sich wunderschöne Almwiesen bis zum Gipfel des Berges. Besonders auffällig ist die reiche Flora dieser Region, vor allem die Großenziane (Gentiana lutea und Gentiana pannonica), die auf den Wiesen blühen und eine eindrucksvolle Farbe in die Landschaft bringen. Diese Almwiesen bieten ein malerisches Bild und gehören zu den landschaftlich reizvollsten Abschnitten des Bächentals.

Ein weitere Schönheite des Bächentals ist der Delpssee, ein hochgelegener Bergsee, der sich am Fuß des Baumgartner Joches befindet. Der See ist von einem dichten Gürtel aus Wollgras (Eriophorum angustifolium) und Seggen (Carex spp.) umgeben, was ihm eine besonders idyllische Atmosphäre verleiht. Im Frühling und Sommer blühen auch die charakteristischen Sumpfdotterblumen (Caltha palustris) entlang des Ufers. Der Abfluss des Sees bildet kleine Wasserfälle, die das Landschaftsbild zusätzlich bereichern.

Bächental wandern

Das Bächental bietet viele tolle Wandermöglichkeiten. Bekannt ist bei Münchnern das Demeljoch, eines der beliebten Ziele ab München in die Berge. Der Gipfel des Demeljochs, das auf der Grenze zwischen den beiden Ländern liegt, bietet eine grandiose Aussicht auf die umliegenden Karwendel. Die Wanderung führt vom Sylvensteinsee hinauf und ist besonders beliebt, da sie sowohl landschaftlich sehr schön als auch relativ gut zu bewältigen ist.
–> vom Sylvensteinsee auf das Demeljoch wandern

Toll ist auch die Bächental Wanderung auf den Dürrenberg. Los geht es im kleinen Ort Fall, direkt oberhalb des Sylvensteinsees. Zu Beginn führt der Weg über eine breite Forststraße, die in Richtung Bächental und Aquila verläuft. Der erste Abschnitt ist eher unspektakulär, aber gut zu gehen, und bietet bereits erste Eindrücke von der unberührten Natur rund um Fall. Nach etwa einer halben Stunde erreicht man eine Brücke über die Dürrach, einen kleinen Fluss, der in den Sylvensteinsee mündet. Wer hier einen Moment verweilt, wird mit einem schönen Blick auf die Dürrachklamm belohnt – ein wirklich malerischer Anblick, der sich für ein Foto lohnt. Bald darauf führt die Forststraße weiter in Richtung Bächental, und hier beginnt der eigentliche Aufstieg. Ein Wandersteig zweigt nun links ab und führt auf den Dürrenberg, der mit seinen 1.520 Metern Höhe eine fantastische Aussicht auf die Umgebung bietet.
–> Dürrenberg

Ein weiteres beliebtes Ziel im Bächental ist der Juifen, der oft in Verbindung mit einer Mountainbike-Tour zur Rotwandhütte begangen wird. Die Strecke bis zur Hütte ist ein perfektes Beispiel für die Kombination aus Radfahren und Wandern – eine Mischung, die ich in diesem Fall besonders liebe. Du kannst von Fall aus durch das Bächental Richtung Juifen oder von Achenkirch starten.
–> Juifen

Bächental mountainbiken

Die Rotwandhütte - du erreichst sie auf der Rundtour mit dem Mountainbike
Die Rotwandhütte – du erreichst sie auf der Rundtour mit dem Mountainbike
Tolle Karwendelkulisse oberhalb vom Bächental
Tolle Karwendelkulisse

Mountainbiken im Bächental
Die MTB Tour zur Rotwandhütte ist zugleich die einzige offizielle Mountainbikeroute im Bächental. Man kann rund um den Juifen biken. Landschaftlich sehr eindrucksvoll, weil die Kulisse des Karwendel mit dem Abschnitt entlang des Sylvensteinsee schon sehr beeindruckend ist. Hier unten die Beschreibung dieser Mountainbiketour rund um den Juifen

Raberskopf im Bächental

Der Ahornbaum bei der Nonnnalm - ein Naturdenkmal im Karwendelgebirge
Der Ahornbaum bei der Nonnnalm – ein Naturdenkmal im Karwendelgebirge

Moorrand – Wald mit Torfmoos am Raberskopf:
Fichten – Moorrandwald in enger Verzahnung mit verschiedenen Feuchtbiotoptypen. Feuchtwälder in dieser Größe sind in Tirol sehr selten. Der Großteil der Fläche wird von einem Niedermoor mit Scheidigem Wollgras (Eriophorum vaginatum) gebildet. Der besondere Reiz ist aber der kleinflächige Wechsel einer Vielzahl verschiedener Feuchtgebietstypen wie Zwischen – und Niedermoore, Waldsimsenwiese, Pfeifengras – und Großseggenrieder und einem Moorrandwald. Zudem bieten kleine Wasserstellen in trichterförmigen Becken einen idealen Lebensraum für Amphibien.

Ahornbaum auf der Nonnenalm (1100 m):
Ein riesiger Bergahorn (Acer pseudoplatanus) mit ca. 21 m Höhe und 4,7 m Umfang, der als Naturdenkmal ausgewiesen ist.

Steinöl im Bächental

Steinölgewinnung im Karwendel
Im Seitental des Tiefenbach wird Steinöl abgebaut. Die Steinölbrennerei Bächental befindet sich beim Tiefenbachalm-Hochleger. Der Abbau des Ölschiefers erfolgt durch Sprengen des Gesteins, das dann zerkleinert und zur Schwelanlage transportiert wird. Dort wird es bei Temperaturen von etwa 450 °C erhitzt, um das Schiefergas freizusetzen, das in Kondensiertürmen zu Schieferöl destilliert wird. Dieses Schieferöl wird dann weiterverarbeitet und in Produkten wie Ichthyol oder Tiroler Steinöl verwendet.

In der Vergangenheit war das Steinöl besonders wichtig für den Tiroler Bergbau, da es als Brennstoff für Grubenlampen genutzt wurde. Im 19. Jahrhundert, ab 1845, nahm die Industrialisierung der Steinölbrennerei Fahrt auf. Während der Industriellen Revolution versuchte man, mit der Produktion von Petroleum auf Basis des Steinöls die teuren Importe von Erdöl zu ersetzen, jedoch konnte sich der Abbau aufgrund des später günstigeren Erdöls nicht langfristig halten. Heute wird das Tiroler Steinöl vor allem in der Kosmetikindustrie verwendet, insbesondere in Hautpflegeprodukten und für medizinische Zwecke, da es entzündungshemmende und heilende Eigenschaften hat. Das hier mühevoll gewonnen Steinöl wird in Pertisau am Achensee als Naturheilmittel verkauft.

Übernachten im Bächental

Zum Übernachten gibt es im Tal selbst keine Hütten, Ferienwohnungen und Hotels. Hier habe ich empfehlenswerte Hotels im Karwendel und diese Hotels am Achensee sind auch nicht weit vom Bächental entfernt. Ideal für einen Urlaubstag im Bächental. Das Bächental gehört zur Ferienregion Achensee. Aufgrund der Nähe zum Sylvensteinsee und dem Ahornboden ist aber auch diese Gegend interessant. In Hinterriss habe ich einen sehr guten Tipp zum Übernachten! Unten zu finden beim Ahornboden Link. —> mehr Inspiration für den Urlaub im Karwendel?
Das sind meine schönen Wanderungen im Karwendel.

Häufige Fragen

Wo liegt das Bächental?

Das Bächental befindet sich im nördlichen Karwendelgebirge in Tirol. Es verläuft vom Sylvensteinsee in Bayern bis zum Achensee und bildet somit einen geographischen Übergang zwischen Deutschland und Österreich.

Wie kommt man ins Bächental?

Das Bächental ist von Fall am Sylvensteinsee über eine Forststraße zugänglich, die jedoch für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist. Mountainbiker und Wanderer nutzen diese Straße, um ins Tal zu gelangen. Alternativ kann man von der Tiroler Seite über Wandersteige und Forstwege, etwa ab Achenkirch, ins Bächental wandern.

Kann man mit dem Auto ins Bächental fahren?

Nein, das ist nicht möglich. Das Netz an Forstwegen ist für den öffentlichen Autoverkehr gesperrt.

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