St. Georgenberg

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Letzte Aktualisierung am von Markus Schmidt

Der Wallfahrtsort St. Georgenberg

Das Felsenkloster St. Georgenberg im Karwendel, Stans
Das Felsenkloster St. Georgenberg im Karwendel, Stans
Der bekannte Wallfahrtsort in Tirol, hinten das Stallental mit dem Karwendel
Der bekannte Wallfahrtsort in Tirol, hinten das Stallental mit dem Karwendel

Die Abtei St. Georgenberg ist ein Benediktinerkloster, das auf einem beeindruckenden Felsen über dem Inntal thront. Gegründet wurde es im 10. Jahrhundert und hat sich zu einem wichtigen Wallfahrtsort in Tirol entwickelt. Von 1708 bis 2019 lebte die Klostergemeinschaft im Stiftsgebäude in Fiecht, wo es als Stift Fiecht bekannt war. 2019 kehrte die Gemeinschaft wieder an ihren historischen Standort auf dem St. Georgenberg zurück.

Die Georgskirche in St. Georgenberg, die den Heiligen Georg und Jakobus dem Älteren geweiht ist, wurde ursprünglich um 950 als Holzbau errichtet. Zwischen 1654 und 1660 erhielt die Kirche ihre heutige Form. Christoph Gumpp baute die vorher dreischiffige Kirche im Barockstil zu einer einschiffigen um. Um 1735 wurde sie dann im spätbarocken Stil umgestaltet. Das beeindruckende Gewölbe der Kirche ist mit großen und kleineren Fresken im Nazarenerstil geschmückt, die 1863 von Franz Lair geschaffen wurden. Der Hochaltar stammt aus dem 18. Jahrhundert und beherbergt das geschnitzte Gnadenbild der Schmerzensmutter aus dem Jahr 1415, begleitet von Figuren des Pilgerapostels Jakobus und des seligen Rathold von Aibling, die von Franz Xaver Nißl gestaltet wurden. Die Orgel, die auf der rückwärtigen Empore steht, wurde 1880 von Josef Aigner gebaut und wird jeden Sommer für kleinere Konzerte genutzt.

Das Kloster hat eine ruhige, abgeschiedene Lage im Karwendelgebirge, auf 898 Metern Höhe. Es ist vom Inntal aus kaum sichtbar und bietet einen beeindruckenden Blick auf die Umgebung. Um dorthin zu gelangen, überquert man die Hohe Brücke, die über den Georgenbach führt und schon im Spätmittelalter erbaut wurde. St. Georgenberg gehört politisch zur Gemeinde Stans und zählt mit seiner über tausendjährigen Geschichte zu den traditionsreichsten Klöstern Österreichs.

Das Kloster St. Georgenberg im Karwendel
Mitten im Karwendel liegt das Kloster St. Georgenberg. Oberhalb vom Inntal ragt das Klostergebäude mit dem einzigartig gezackten Kirchturm hervor. Wenn man von den Bergen gegenüber auf das Karwendelgebirge blickt, sieht man es besonders beindruckend. Auch auf dem Wanderweg von Weng hinauf zur Stallenalm im Naturpark Karwendel gibt es so einen Ausblickspunkt. Unten zeige ich euch die Wanderung dazu. Vorher noch ein paar Insights über das Kloster in Tirol.

Die Kirche St. Georgenberg

St. Georgenberg ist Kirche und Gasthof zugleich
Der Platz auf dem Felsen oberhalb der schönen Wolfsklamm und unterhalb des Stanser Joch hat eine besondere Kraft. Das spürten die Benediktiner schon 950. So lange gibt es das Felsenkloster schon. Auch von verschiedenen Wundern auf Georgenberg wird berichtet.

Das Kloster kämpfte aber auch mit weltlichen Problemen: Krieg und Brände. So kam es auch, daß der Hauptsitz des Klosters vom Felsenkloster ins Tal verlegt wurde. Dort war das Leben einfacher. Dies ändert sich nun wieder: Die Klosterbrüder ziehen vom Stift Fiecht zurück nach St. Georgenberg, dem ursprünglichen Kloster. Sie wollen sich zurückziehen vom turbulenten Leben im Inntal und brauchen vor allem weniger Platz, weil es die Gemeinschaft heute weniger Klosterbrüder hat. Das Stift Fiecht wird anderweitg genützt.

Wallfahrtsort St. Georgenberg

Die Wallfahrtskirche in St. Georgenberg, viel Barock
Die Wallfahrtskirche in St. Georgenberg, viel Barock
Der Wallfahrtsort St. Georgenberg im Karwendel
Der Wallfahrtsort St. Georgenberg im Karwendel

Die Abtei St. Georgenberg hat eine lange Tradition als Wallfahrtsort, die bereits im 11. Jahrhundert begann. Durch Kaiser Heinrich IV. gelangte eine Reliquie des Heiligen Georg ins Kloster, was den Pilgerverkehr erheblich ankurbelte. Im 12. Jahrhundert förderte Bischof Hartmann von Brixen die Wallfahrten, indem er ganze Pfarreien zu Kreuzgängen nach St. Georgenberg aufrief.

Ein weiterer bedeutender Moment in der Wallfahrtstradition war ein sogenanntes „Blutwunder“ um 1310, bei dem der Wein während einer Messe plötzlich die Farbe, den Geruch und den Geschmack von Blut annahm. Laut einer Chronik aus dem Jahr 1480 blieb das „Blut Christi“, das daraufhin aufbewahrt wurde, frisch und wurde in ein Glasröhrchen gefüllt. Dieses Röhrchen wird heute noch in einer besonderen Monstranz gezeigt und zieht viele Pilger an, die die spirituelle Bedeutung des Ortes erfahren möchten.

Bekannt: Die Nachtwallfahrten nach St. Georgenberg
Die heutige Anlage St. Georgenberg besteht aus zwei Kirchen und dem Klostergebäude. In ihm sind Räume der Benediktiner und der Klostergasthof untergebracht. Neben den vielen Ausflugsgästen und Wanderern kommen immer noch sehr viele Gläubige herauf. Die Wallfahrten nach St. Georgenberg haben für Viele eine besondere Stellung. Besonderen Anklang finden die Nachtwallfahrten. Sie finden in den Sommermonaten am jeden 13. des Monats statt.

Besondere Wallfahrtstage sind der Schmerzensfreitag (der Freitag vor Palmsonntag), der Georgstag, die Goldenen Samstage im Oktober sowie die Nachtwallfahrten, die von Mai bis Oktober am 13. eines jeden Monats stattfinden.

Anreise St. Georgenberg

St. Georgenberg – wie kommt man hin?
Normalerweise erreicht man St. Georgenberg über die Wege von Stans oder Vomp. Mit dem Auto kommt man allerdings nicht direkt bis zum Kloster! Es ist immer ein Stück zu wandern. Der kürzeste und zugleich leichteste Weg verläuft oberhalb von Fiecht (einem Ortsteil von Vomp) vom Parkplatz Weng. Dazu fährt man beim Kloster Fiecht vorbei, hält sich bergwärts von folgt den Wegweisern bis zum Parkplatz. Von Weng dauert es ca. 1 Stunde zu Fuß, bis man St. Georgenberg erreicht. Es ist ein breiter Forstweg. Unterhalb vom Kloster wird es steil.

St. Georgenberg Wanderung in Stans

Auf einem breiten Forstweg geht es vom Ortszentrum Stans meist in angenehmer Steigung zum Ziel. Zwischen der Brücke über den Stanser Bach und der sogenannten hohen Brücke, einer sehr eindrucksvollen Holzbrücke, nimmt die Steigung stark zu. Auch die letzten Meter zur ehemaligen Einsiedelei sind sehr steil. Wer nicht so steil wandern möchte, wählt den Weg von Stans über die Teerstraße via Heuberg. Die Entfernung ist hier deutlich größer, dafür genießt man auf dem Hochplateau über Stans einen wunderschönen Ausblick und viel Sonne, bevor man das Felsenkloster St. Georgenberg erreicht.
—> Das ist die Wanderung von Stans über Heuberg nach St. Georgenberg

Wanderung über die Wolfsklamm

Schönster Weg nach Georgenberg: Durch die Wolfsklamm wandern
Schönster Weg nach Georgenberg: Durch die Wolfsklamm wandern

Unser Tipp: Die Wolfsklamm Wanderung nach Georgenberg
Weit abenteuerlicher und vor allem für ältere Kinder interessant ist der Weg von Stans durch die Wolfsklamm nach St. Georgenberg. Von Mai bis Oktober geht die Wanderung direkt entlang des Wassers durch das Karwendel, über Stufen und Brücken. Für mich ist das der schönste Weg, um nach St. Georgenberg zu kommen. Ca. 1,5 Stunden dauert die Wanderung durch die Wolfsklamm bis zum Felsenkloster. Schaut mal hier diese Bilder von der Klammwanderung an:
—> meine Wolfsklamm Wanderung in Tirol

Achtung: Im Winter ist die Wolfsklamm geschlossen. Du kannst dann eine Winterwanderung unternehmen, aber eben nicht DURCH die Klamm. Wenn frischer Schnee liegt, mache ich das auch gerne. Hier der Link von der Winterwanderung zum Felsenkloster.

Sehenswürdigkeiten in der Nähe

Sehr beliebt ist das Schloss Tratzberg, es ist über die Strasse von Stans aus zu erreichen – zu Fuß und mit dem Auto. Unmittelbar in der Nachbarschaft dazu liegt die Achenseebahn in Jenbach und die Zillertalbahn. Nicht zu vergessen ist das Silberbergwerk in Schwaz.
—> prunkvoll und sehr interessant mit Kindern das Schloss Tratzberg.

Zusammenfassung St. Georgenberg

Die Abtei St. Georgenberg ist ein Benediktinerkloster, das auf einem Felsen im Karwendelgebirge über dem Inntal thront. Gegründet im 10. Jahrhundert, entwickelte sich das Kloster zu einem wichtigen Wallfahrtsort in Tirol. Von 1708 bis 2019 lebte die Klostergemeinschaft im Stiftsgebäude in Fiecht, kehrte aber 2019 an ihren ursprünglichen Standort zurück.

Die Georgskirche, die den Heiligen Georg und Jakobus dem Älteren geweiht ist, wurde zunächst als Holzbau errichtet und zwischen 1654 und 1660 umgestaltet. Der Hochaltar stammt aus dem 18. Jahrhundert und zeigt das Gnadenbild der Schmerzensmutter. Fresken im Nazarenerstil schmücken das Gewölbe. Die Orgel von 1880 wird regelmäßig für Konzerte genutzt.

St. Georgenberg hat eine lange Tradition als Wallfahrtsort, die im 11. Jahrhundert begann. Kaiser Heinrich IV. brachte eine Reliquie des Heiligen Georg ins Kloster, was den Pilgerverkehr förderte. Ein „Blutwunder“ um 1310 und die erhaltene Reliquie des „Blut Christi“ ziehen noch heute Gläubige an. Besondere Wallfahrtstage sind der Schmerzensfreitag, der Georgstag und die Nachtwallfahrten von Mai bis Oktober.

Das Kloster ist nicht direkt mit dem Auto erreichbar und ist über Wanderwege von Stans oder Vomp zugänglich. Besonders beliebt ist der Wanderweg durch die Wolfsklamm, der atemberaubende Ausblicke bietet.

St. GeorgenbergDaten und Fakten
LageFelsen im Karwendelgebirge, oberhalb des Inntals
Gründung10. Jahrhundert
ArchitekturBarockstil, umgebaut von Christoph Gumpp (1654-1660)
GeorgskircheGeweiht dem Heiligen Georg und Jakobus dem Älteren
Hochaltar18. Jahrhundert, mit Gnadenbild der Schmerzensmutter
FreskenNazarenerstil, geschaffen von Franz Lair (1863)
Orgel1880 von Josef Aigner, genutzt für Sommerkonzerte
Wallfahrtsort seit11. Jahrhundert
Wichtige ReliquieReliquie des Heiligen Georg
Besondere WallfahrtstageSchmerzensfreitag, Georgstag, Nachtwallfahrten (Mai-Okt.)
AnreiseWanderwege von Stans oder Vomp, nicht mit dem Auto erreichbar
Beliebtester WanderwegDurch die Wolfsklamm
Politische ZugehörigkeitGemeinde Stans

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Die häufigsten Fragen zu St. Georgenberg

Wie kommt man zur Abtei St. Georgenberg?

St. Georgenberg ist nicht direkt mit dem Auto erreichbar. Die direkten Wanderwege führen von Stans oder Vomp hinauf. Der einfachste Weg beginnt am Parkplatz in Weng, wo man dem Wegweiser zur Abtei folgt. Die Wanderung dauert etwa eine Stunde und verläuft über einen breiten Forstweg, der gegen Ende steiler wird. Alternativ kann man auch von Stans über die Wolfsklamm wandern, was etwa 1,5 Stunden in Anspruch nimmt und einen besonders malerischen Blick auf die Natur bietet.

Gibt es spezielle Wallfahrtstage in St. Georgenberg?

Ja, St. Georgenberg hat eine lange Tradition als Wallfahrtsort mit mehreren besonderen Wallfahrtstagen. Dazu gehören der Schmerzensfreitag (Freitag vor Palmsonntag), der Georgstag (24. April), die Goldenen Samstage im Oktober und die beliebten Nachtwallfahrten, die jeden 13. des Monats von Mai bis Oktober stattfinden. Diese Veranstaltungen ziehen viele Gläubige an, die den spirituellen Charakter des Ortes erleben möchten.

Kann man die Georgskirche besichtigen?

Ja, die Georgskirche ist für Besucher geöffnet und bietet eine beeindruckende Möglichkeit, die barocke Architektur und die kunstvollen Fresken zu bewundern. Die Kirche ist sowohl ein Ort der Andacht als auch ein kulturelles Highlight, in dem oft Gottesdienste und Konzerte stattfinden. Besucher können auch das kunstvolle Gnadenbild der Schmerzensmutter und den prächtigen Hochaltar sehen.

Wie hoch liegt St. Georgenberg?

Die Abtei St. Georgenberg befindet sich auf einer Höhe von etwa 898 Metern über dem Meeresspiegel. Die erhöhte Lage bietet nicht nur eine beeindruckende Aussicht auf die umliegende Landschaft, sondern schafft auch eine ruhige, abgeschiedene Atmosphäre, die für die spirituelle Praxis der Benediktiner von Bedeutung ist.

Ist der Zugang zur Abtei barrierefrei?

Aufgrund der Lage auf einem Felsen und der Natur der Wanderwege ist der Zugang zur Abtei nicht barrierefrei.

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