Almabtrieb
Letzte Aktualisierung am von Markus Schmidt
Darum geht es auf dieser Seite:
Almabtrieb im Karwendel
Almabtrieb, was ist das eigentlich?
Bevor der Almabtrieb im Herbst erfolgt, gibt es den Almauftrieb: In den Alpen dürfen im Sommer die Tiere aus dem Stall auf die Almen in den Bergen. So finden die Tiere in den Sommermonaten ihr Futter oben auf den Almwiesen und die Bauern können das Gras im Tal für die kalten Wintermonate aufheben. Bevor im Herbst dann der Schnee kommt, werden die Tiere von den Almen zurück zu den Bauernhöfen ins Tal gebracht. Der Viehtrieb der Kühe, Ziegen, Schafe und Pferde zurück ins Tal wird Almabtrieb genannt.
GUT ZU WISSEN
Der Almabtrieb ist eine traditionelle Veranstaltung im Alpenraum, bei der das Vieh von den Bergweiden ins Tal getrieben wird, um dort den Winter in den Stallungen der Bauernhöfe zu verbringen. Der Zeitpunkt des Almabtriebs variiert je nach regionalen klimatischen Bedingungen und liegt in der Regel zwischen Mitte September und Mitte Oktober. Wenn der Almsommer für Mensch und Tier ohne tödliche Unfälle verlaufen ist, werden die Herden in vielen Gegenden kunstvoll geschmückt. Der Almabtrieb wird oft von Musik- und Tanzveranstaltungen begleitet. Früher bildeten diese Feste den Abschluss des Almlebens. Für den Kopfschmuck der Tiere werden traditionell Almrausch (Alpenrose) oder Latschenkiefer verwendet, sowie Silberdistel und Seidenblumen. Eine besondere Rolle spielt die Kranzkuh, die die Herde auf ihrem Weg in die Ställe anführt. Sie trägt einen aufwändigen Kopfschmuck in Form einer Krone, der aus Zweigen, Blumen, Gräsern und Bändern geflochten wird. Oft ist ein Kreuz zu sehen, als Schutz vor bösen Geistern, sowie Spiegel und Glocken. Heutzutage ist der Almabtrieb an vielen Orten zu einer touristischen Attraktion geworden, die oft mit lokalen Spezialitäten gefeiert wird.
Brauchtum in den Alpen
Es ist ein alter Brauch, dass man diesen Taltrieb der Tiere, den Abtrieb von der Alm, als Almabtrieb feiert. Zum Herbst in den Alpen gehört er einfach dazu. Wenn der Almsommer unfallfrei verlaugen ist werden die Kühe vielerorts bunt geschmückt. Das aufwändige Schmücken der Tiere wird nicht mehr überall gemacht. Es kostet den Bauern viel Zeit und Arbeit den Schmuck der Kühe herzustellen. Das erfordert viel Handarbeit. Meist arbeiten die Bäuerinnen Wochen vor dem Almabtrieb bereits zu Hause im Bauernhof an der Herstellung dieses Schmucks. Mit Ende der Almzeit im September wird der buschige Kopfschmuck zu den Kühen auf die Alm gebracht. Dort werden die Tiere geschmückt, bevor sie zurück ins Tal getrieben werden. Es ist etwas ganz besonderes, wenn man im Herbst bei einem Almabtrieb dabei sein kann. Für viele Gäste ist es auch der Grund einen Herbsturlaub genau zu dieser Zeit zu verbringen. Je weniger Trubel aussen rum ist, desto schöner. Ich bin selbst schon mal mit den Kühen von der Alm ins Tal. Es war ein unbeschreiblich schöner Tag im Herbst!
In diesem Blogbeitrag gebe ich dir ein paar Eindrücke von diesem schönen Brauchtum in den Alpen. Außerdem zeige ich dir einige Orte, wo man das besonders feiert und du als Besucher bei den Festen einmal dabei sein kannst.
Almabtrieb in Tirol
Die Zahlen: Das ist der Almabtrieb in Tirol
In Tirol kommen sage und schreibe 180.000 Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen von rund 2600 Almen zurück. Im Schnitt waren sie 120 Tage auf der Alm. Jeden Sommer werden 205.000 Hektar Almfläche in Tirol bewirtschaftet. Der Almauftrieb findet zwischen Mitte Mai und Mitte Juni statt – so gut wie komplett unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Warum eigentlich?
–> erfahre mehr über den Almauftrieb
Wusstest du schon:
Eine einzige Kuh grast täglich eine Almfläche von mehr als hundert Quadratmeter ab! Das ist auch einer der Gründe, warum es Almwirtschaft gibt – die Tiere finden auf der Alm Futter, im Tal reichen die Weideflächen nicht aus.
Warum kommen die Kühe im Sommer auf die Alm?
Die Kühe sind damit die größten Landschaftspfleger. Durch die Beweidung der Almflächen bleiben die Almwiesen erhalten. Würde man die Tiere nicht mehr im Sommer auf die Almen schicken, würden die Flächen sehr schnell zuwachsen und nach und nach bewalden. Außerdem sind die Almflächen willkommene Futterflächen. Wenn die Bauern dieses Futter nicht nutzen könnten, müssten sie woanders Futter kaufen oder könnten weniger Tiere halten.
Almabtrieb im Karwendel
So ist der Almabtrieb Karwendel
Neben der Almpflege gehören gerade im Karwendelgebirge die Tiere zum Landschaftsbild. Es ist schon besonders schön, wenn man bei einer Bergwanderung auf den Almen im Karwendel die grasenden Ziegen, Schafe oder Kühe sieht und mit dem Gebimmel der Glocken begrüßt wird. Ich liebe das, du auch? Dank der weitestgehenden Naturbelassenheit des Karwendel sind hier auch die Feste rund um den Almabtrieb besonders originalgetreu, wie es schon die Vorfahren vor hunderten von Jahren zelebrierten.
Almabtrieb Eng
Es gibt im Karwendel sogar noch Kühe, die wirklich von der Almweide zu Fuß in den Stall „wandern“, während anderswo die Kühe mit dem Tiertransporter gebracht werden. Von der Engalm am Naturdenkmal großer Ahornboden geht der Marsch jedes Jahr Ende September vorbei bei der Binsalm, hinauf auf das Lamsenjoch und dann hinunter nach Schwaz und Terfens. Zwei Tage müssen die Kühe wandern, bis sie den Heimatstall erreicht haben. Faszinierend: Die Kühe kennen bereits den Weg im Detail vom Vorjahr! Ich war dabei – hier die interessante Geschichte dazu:
–> Almabtrieb Eng
Termine für echt traditionelle Almabtriebe
Wann findet der Almabtrieb statt?
Wie jedes Jahr gibt es auch heuer wieder zahlreiche schöne Almabtriebe zu bewundern. Der Sommer ist vorbei und die Tiere kommen zurück in ihre Heimatbauernhöfe. Alljährlich im Herbst ist die Rückkehr der Tiere ins Tal ein Erlebnis für die Bauern, die Tiere selbst und alle Zuschauer. Tagelang laufen die Vorbereitungen. In Handarbeit werden die kunstvollen Schmuckstücke gefertigt, die den Kühen auf den Kopf gesetzt werden. Kunstvolle Kronen aus Latschen, Almrosen und anderen Almblumen werden geformt. Mit Kreuzsymbolen geschmückt und anderen kirchlichen Symbolen werden die Almtiere in ihr Heimatdorf getrieben. Den Höhepunkt bilden die traditionellen meist zünftigen Almabtriebsfeste im Karwendel. Dort gibt es bäuerliche Köstlichkeiten von den Höfen der Region. Dazu gehören Krapfen, Speck und Almkäse.
Wann ist im Karwendel eine dieser schönen Almabtriebsveranstaltungen? Hier unter den Bildern die Informationen dazu. Du findest die Termine je nach Ort.
Termine Almabtrieb Karwendel
- Almabtrieb Innsbruck – hier gibt es einen Almabtrieb in Innsbruck und rund um die Stadt
- Almabtrieb Achensee – welcher ist schön, wann findet der Almabtrieb in Pertisau und Achenkirch am Achensee statt?
- Almabtrieb Mittenwald – wie ist dieser Almabtrieb in Bayern? Gibt es auch einen in Krün und Wallgau?
Almabtrieb – die häufigsten Fragen
Ein Almabtrieb ist eine traditionelle Veranstaltung im Alpenraum, die im Herbst stattfindet. Dabei werden die Tiere, wie Kühe, Ziegen, Schafe und Pferde, von den Bergweiden (Almen) zurück ins Tal getrieben, um dort den Winter in den Stallungen der Bauernhöfe zu verbringen. Der Almabtrieb markiert das Ende des Almsommers und ist ein wichtiger Bestandteil des alpinen Brauchtums.
Der Zeitpunkt des Almabtriebs variiert je nach regionalen klimatischen Bedingungen, liegt aber in der Regel zwischen Mitte September und Mitte Oktober. Dies hängt davon ab, wann der Winter in den höheren Lagen der Alpen einsetzt.
Vor dem Almabtrieb findet im Frühjahr der sogenannte Almauftrieb statt. Dabei werden die Tiere aus den Ställen auf die Almen in den Bergen gebracht. Dort verbringen sie den Sommer auf den reichhaltigen Almwiesen, während die Bauern das Gras im Tal für die kalten Wintermonate aufheben.
Das kunstvolle Schmücken der Tiere ist ein traditioneller Brauch, der in vielen Regionen gepflegt wird. Es ist eine Art, den erfolgreichen und unfallfreien Almsommer zu feiern. Die Schmuckstücke werden oft von den Bäuerinnen in mühevoller Handarbeit hergestellt und bestehen aus Materialien wie Almrausch (Alpenrose), Latschenkiefer, Silberdistel und Seidenblumen.
Für den Kopfschmuck der Tiere werden traditionell Materialien wie Almrausch (Alpenrose), Latschenkiefer, Silberdistel und Seidenblumen verwendet. Diese werden zu kunstvollen Kränzen und Kronen geflochten, die den Tieren auf den Kopf gesetzt werden.
Eine Kranzkuh ist eine besondere Kuh, die traditionell die Herde auf ihrem Weg in die heimischen Ställe anführt. Sie trägt einen aufwändigen Kopfschmuck in Form einer Krone, der aus Zweigen, Blumen, Gräsern und Bändern geflochten wird. Oft ist ein Kreuz zu sehen, als Schutz vor bösen Geistern, sowie Spiegel und Glocken.
Ursprünglich bildete der Almabtrieb den Abschluss des Almlebens und war weniger von festlichen Veranstaltungen begleitet. Heutzutage ist er an vielen Orten zu einer touristischen Attraktion geworden, die oft mit lokalen Spezialitäten gefeiert wird. Die Tradition des kunstvollen Schmückens der Tiere wird jedoch nicht mehr überall in gleichem Maße praktiziert.
Besonders bekannt für ihre Almabtriebe sind viele Regionen in den Alpen, wie beispielsweise Tirol und das Karwendelgebirge. Dort werden die Veranstaltungen oft besonders originalgetreu gefeiert. Es gibt zahlreiche Veranstaltungen in verschiedenen Orten, bei denen Besucher die Möglichkeit haben, an den Festlichkeiten teilzunehmen und die geschmückten Herden zu bewundern.
Weiterführende Links
Wenn du mit dem Gedanken spielst, einen schönen Herbsturlaub in den Alpen zu verbringen, habe ich hier noch einige Tipps. So findest du weitere Ideen und Anregungen, was sich im September und Oktober in den Alpen lohnt:
–> September im Karwendel
–> Oktober im Karwendel
–> Herbsturlaub
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